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Katastrophenschutz: Deutschland sucht freiwillige Helfer

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Bremen (rd_de) – Bei Hochwasser helfen? Zuletzt suchte eine Flutkatastrophe Deutschland im Sommer 2013 heim. Damals wurden die ausgebildeten Kräfte der Hilfsorganisationen extrem gefordert im Katastrophenschutz. Deutschland befand sich im Ausnahmezustand. Doch es gab unzählige Bürger, die freiwillig im Hochwasser helfen wollten.

Ähnlich sah es 2015 aus, als im Rahmen der Flüchtlingskrise Freiwillige humanitäre Hilfe leisten wollten. Ebenso wollten Flüchtlinge helfen, die Integration von Neuankömmlingen voranzubringen. Nur in allen Fällen galt: die Koordinierung der freiwilligen Helfer war ein Problem.

Das erkannten nicht zuletzt die Mitarbeiter vom Technischen Hilfswerk in Dresden, Experten in Sachen Hochwasserschutz. Sie zogen ihre Lehren aus dem Hochwasser: Um den „Katastrophenschutz Sachsen“ für vergleichbare Lagen künftig noch schlagkräftiger aufzustellen, gründeten sie das Zivile Katastrophen-Hilfswerk (ZKHW).

Seit einiger Zeit finden jetzt beim Technischen Hilfswerk in Dresden regelmäßig „Bürgerschulungen“ statt. Den freiwilligen Helfern wird hier Wissen in Sachen Katastrophenschutz vermittelt:

  •  gesetzliche Grundlagen,
  • Neue Medien, mittels derer sich die Bürger im Notfall verständigen und über die sie Informationen erhalten können,
  • Ablauf von Evakuierungsmaßnahmen,
  • Infektionsschutz und nicht zuletzt
  • Techniken zum Befüllen von Sandsäcken und deren effektivem Einsatz.

In den kommenden Jahren will das ZKHW wachsen und in ganz Deutschland zur Stelle sein, wenn der etablierte Katastrophenschutz Unterstützung benötigt. Heute schon gibt es zum Beispiel das „Team Bayern“, das „Team MV“ in Mecklenburg-Vorpommern (wir berichteten) und das „Team Mitteldeutschland“.

Katastrophenschutz: 6 Tipps für die Stabsarbeit

Wer Leitungsfunktionen im Katastrophenschutz anstrebt, wird schon früh mit Stabsarbeit konfrontiert. Wir haben 6 Tipps zusammengestellt, mit denen sich die häufigsten Probleme innerhalb der Stabsarbeit vermeiden lassen.

1. Bereits in der Chaosphase eines Einsatzes ist mit der Dokumentation zu beginnen, um im Nachgang alle Entscheidungen und Maßnahmen lückenlos nachvollziehen zu können. Das Einsatztagebuch sollte nicht nur gespeichert, sondern auch ausgedruckt und am Ende vom Einsatzleiter unterschrieben aufbewahrt werden.

2. Die Räumlichkeiten, wo ein Stab arbeiten soll, müssen überlegt ausgewählt werden, da ein aufgebauter Stab so gut wie nicht mehr verlegt werden kann. Für den Stab eignen sich nur feste Gebäude bzw. ausreichend große, klimatisierte Zelte. Der Kommunikationsraum ist ebenso wie der Verpflegungsraum vom eigentlichen Stabsraum zu trennen.

3. Im Hinblick auf die Durchhaltefähigkeit müssen zeitnah ein Schichtplan erstellt und ausreichende personelle Ressourcen alarmiert werden. Spätestens alle zwölf Stunden – besser: alle acht Stunden – sollte das Personal ausgewechselt werden, da die Arbeit im Stab sehr anstrengend ist und bei entsprechender Übermüdung es sehr leicht zu Fehlern kommen kann.

4. Alle am Einsatz Beteiligten müssen informiert werden, dass ein Stab die Leitung übernimmt. Dies kann schnell erfolgen, wenn die Leitstellen und Einsatzzentralen hierüber informiert und die Erreichbarkeiten zum Beispiel der S-Funktionen übermittelt werden. Am besten, Mailadresse bereits im Vorfeld für jedes Sachgebiet einrichten. Beispiel: S3.xy@xyz.de

5. Das für die Stabsarbeit erforderliche Material muss vorbereitet sein und für jedes Sachgebiet in einer separaten Box transportbereit sein. Die Einsatzkräfte müssen den Umgang mit den Computerprogrammen/Formularen beherrschen.

6. Die erforderliche Infrastruktur, gerade hinsichtlich leistungsfähigem Internet und Telefon, darf nicht unterschätzt werden. Ein Fernseher für die aktuellen Nachrichten sollte in jedem Stabsraum vorhanden sein.

Mehr über das zivile Katastrophen-Hilfswerk und Möglichkeiten für Freiwillige, zum Beispiel bei Flutkatastrophen spontan zu helfen, erfahren Sie in unserem eDossier „Katastrophenschutz: Wie Freiwillige im Hochwasser helfen können“. Sie können es hier herunterladen.

(Text: Uwe Kippnich, Dozent im Rettungsdienst, Krankenpfleger, OrgL, Örtlicher Einsatzleiter/ÖEL, EU-Team-Leader; zuletzt aktualisiert: 11.06.2018) [1161]


Gasexplosion in Wuppertal: 5 Personen verletzt

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Symbolbild NotarztWuppertal (ots) – In Wuppertal kam es am Samstag (23.06.2018) in einem Wohnhaus kurz vor Mitternacht zu einer schweren Explosion. Fünf Bewohner wurden teilweise schwer verletzt.

Wie die Polizei Wuppertal mitteilte, alarmierten Zeugen gegen 23.50 Uhr Feuerwehr und Polizei. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass die Fassade des Gebäudes eingestürzt und an mehreren Stellen Feuer ausgebrochen war.

Fünf Personen zogen sich zum Teil schwere Verletzungen zu. Sie wurden durch den Rettungsdienst an der Einsatzstelle versorgt und anschließend zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser transportiert. Einsatzkräfte des THW suchten an der Einsatzstelle mit Rettungshunden nach weiteren möglichen Verletzten. Die Suche blieb erfolglos.

Die Lösch- und Rettungsarbeiten dauerten die ganze Nacht. Sie wurden dadurch erschwert, dass das Haus akut einsturzgefährdet war und nicht betreten werden konnte. Eine Spezialfirma trug das Haus ab.

An der Einsatzstelle befanden sich laut des Löschzugs Cronenberg starke Kräfte der Feuerwehr Wuppertal sowie zahlreiche Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge. Einheiten des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie Rettungs- und Notarzteinsatzfahrzeuge aus Remscheid und dem Ennepe-Ruhr-Kreis unterstützten die Kollegen in Wuppertal.

(25.06.2018; Symbolfoto: M. Brändli)

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Reisebus kollidiert mit Rettungswagen: 51 Verletzte, ein Betreuer in Klink verstorben

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Rüting (ots) – Ein mit Kindern besetzter Reisebus stieß am Samstagabend (30.06.2018) frontal mit einem Rettungswagen zusammen. Bei dem Verkehrsunfall wurden insgesamt 52 Personen verletzt. Wie die Polizei am Montag (02.07.2018) bekannt gab, erlag ein schwerverletzter Businsasse  im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Die Leitstelle alarmierte gegen 18.40 Uhr diverse Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall zwischen Lensahn und Cismar. Wie die Polizei mitteilte, war ein mit 38 Kindern im Alter von 12 bis 14 Jahren sowie mehreren Betreuern und dem Busfahrer besetzter Reisebus aus Hessen auf dem Weg in ein Ferienlager an der Ostsee. In Höhe der Ortschaft Rüting stieß der Bus mit einem Rettungswagen zusammen und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Der RTW stürzte bei der Kollision auf die Seite. Nach ersten Erkenntnissen wollte der Reisebus einem abbiegenden Pkw ausweichen, als ihm ein RTW auf dem Weg zu einem Einsatz entgegen kam.

52 Personen verletzten sich bei dem Unfall. Unter ihnen waren 42 leichtverletzte, neun mittelschwerverletzte und eine schwerverletzte Person. Bei dem schwerverletzten Mann handelt es sich um einen 22-jährigen Insassen des Reisebusses. Der Rettungsdienst betreute die Patienten vor Ort und transportierte sie anschließend in umliegende Krankenhäuser. Zwei hinzualarmierte Rettungshubschrauber flogen ein Kind und den Schwerverletzten in nahe gelegene Kliniken. Der 22-jährige Mann starb zwei Tage nach dem Unfall in einem Lübecker Krankenhaus.

100 Einsatzkräfte waren vor Ort. 38 Krankentransportwagen, Rettungswagen und Notarztfahrzeuge kamen zum Einsatz. Ein leitender Notarzt, acht Notärzte, elf Seelsorger und die drei Schnelle Einsatzgruppen des Kreises Ostholstein kümmerten sich um die Verletzten. Mitarbeiter der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des Kreises Ostholstein und der Nordkirche betreuten die betroffenen Kinder und Beteiligten im Ferienlager weiter.

(02.07.2018; Foto: A. Jappe)

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Zwei Vermisste in der Elbe: Leichen am Ufer entdeckt

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Stade (ots) – DLRG, Feuerwehr und Polizei suchten am Sonntag (15.07.2018) vergeblich nach zwei Vermissten in der Elbe. Die beiden 23 und 25 Jahre alten Männer badeten zusammen mit einer dritten Person im Fluss, als sie untergingen und nicht wieder auftauchten. Am Montagmorgen (16.07.2018) entdeckten Passanten nun den leblosen Körper einer der beiden Vermissten.

Der Körper des Mannes lag am Elbstrand im Wasser. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hollern-Twielenfleth bargen den Vermissten und konnten gegen 11:30 Uhr den zweiten jungen Mann bei ablaufendem Wasser in der Nähe ausmachen. Eine Ärztin stellte den Tod der beiden Vermissten fest. 

Die beiden Männer badeten am Sonntag mit einer weiteren Person in der Elbe, als sie untergingen und nicht mehr auftauchten. Der dritte Mann konnte sich aus eigener Kraft ans Ufer retten. Zeugen des Vorfalls alarmierten kurz vor 17:30 Uhr Polizei und die Leitstelle des Landkreises Stade. Diese entsandte ein Großaufgebot von Rettungskräften der Feuerwehren Wedel, Hollern-Twielenfleth und Grünendeich, die Taucher der Feuerwehr Stade sowie die DLRG Horneburg/Altes Land, Stade, Buxtehude und Wedel an die Einsatzstelle. Seitens des Rettungsdienstes war der Notarzt aus Stadte und zwei Rettungswagen des DRK und der Johanniter vor Ort.

Trotz intensiver Suche mit 11 Booten und Sonar-Unterstützung konnten die beiden Männer nicht gefunden werden. Die Strände von Bassenfleth und der Elbinsel Lühesand wurden ebenfalls kontrolliert. Auch der Tauchereinsatz blieb erfolglos. Der ebenfalls hinzugezogene Rettungshubschrauber „Christoph 29“ unterstützte die Suche aus der Luft.

(16.07.2018; Foto: Polizei Stade)

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Kölner Lichter: Sanitätsdienst beim Feuerwerkspektakel

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Köln (rd_de) – Das Feuerwerkfestival „Kölner Lichter“ wird am Samstag, 21. Juli 2018, wie jedes Jahr wieder Hunderttausende an den Rhein locken. Ein Stab leitet die Einsatzkräfte des Sanitätsdienstes. Wir waren 2017 in Köln dabei und berichten im Rettungs-Magazin 4/2018, wie die Arbeit in der Einsatzleitung letztes Jahr verlief.

Ein Blick in die Statistik macht die Dimension dieses Sanitätsdienstes deutlich:

 

• 300.000 Besucher
• über 60 Schiffe auf dem Rhein
• 4,7 Tonnen Sprengstoff

• mehr als 250 Einsatzkräfte
• 3 Einsatzabschnitte
• 10 Unterabschnitte
• 14 Unfallhilfsstellen (UHS)
• 46 Sanitäts-Teams zu Fuß und auf Fahrrädern
• 8 Verpflegungspunkte
• 279 Hilfeleistungen
davon:
• 116 internistische Notfälle
• 163 chirurgische Notfälle
• 34 Transporte ins Krankenhaus, davon 2 in Notarztbegleitung

Mehr über den Sanitätsdienst „Kölner Lichter“ im aktuellen Rettungs-Magazin. Jetzt im Handel oder versandkostenfrei in unserem Online-Shop bestellen.

(Text und Foto: Johannes Kohlen, Notfallsanitäter, Gruppenführer Rettungsdienst, Trauma-Manager, freier Journalist; 18.07.2018) [5446]

Motorradstaffel: Stauhelfer der Johanniter starten in die Saison

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Johanniter_Stauhelfer_MotorradHannover (JUH) – Wenn andere Urlaub machen, haben die Johanniter-Motorradstaffeln aus Schwarmstedt, Hannover, Hildesheim und Northeim Hochsaison. Die ehrenamtlichen Helfer sind auf ihren Motorrädern entlang der BAB 7 unterwegs, um die Autobahnpolizei zu unterstützen und im Notfall zu helfen. Gemeinsam haben Polizeidirektion Hannover und Johanniter am Freitag (11.04.2014) den offiziellen „Startschuss für den Reiseverkehr“ gegeben.

Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe unterstrich die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Polizeidirektion und den ehrenamtlichen Helfern: „Wir sind froh, dass uns die Johanniter als kompetenter Partner schon seit vielen Jahren zuverlässig unterstützen. Ohne die anhaltende Bereitschaft der ehrenamtlichen Stauhelfer wären die mit den Stausituationen verbundenen Herausforderungen nur mit wesentlich mehr Aufwand zu bewältigen.“

Auch Thomas Mähnert, Landesvorstand der Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen unterstrich die gute Zusammenarbeit, die bereits in der 14. Saison bewähre.

Die Motorräder haben die Ausrüstung für die Erstversorgung von Patienten sowie einen Defibrillator an Bord. Die weitere Versorgung muss dann der Rettungsdienst übernehmen. „Wir sind aber kein Rettungswagen auf zwei Rädern“, betont Hermann Fraatz, Mitglied im Vorstand der Johanniter im Regionalverband Niedersachsen-Mitte und dort für die Motorradstaffeln zuständig. „Auch wenn die Fahrer mindestens Sanitätshelfer, die meisten sogar Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten sind. Hauptarbeitsbereich ist und bleibt die Stauhilfe.“

Auftakt der Johanniter-Stauhilfe 2014: (v.l.) Johanniter-Regionalvorstand Hermann Fraatz, Polizeipräsident Volker Kluwe, Johanniter-Landesvorstand Thomas Mähnert, Johanniter-Pfarrer Karl-Ludwig Schmidt und Jenny Mitschke.

Auftakt der Johanniter-Stauhilfe 2014: (v.l.) Johanniter-Regionalvorstand Hermann Fraatz, Polizeipräsident Volker Kluwe, Johanniter-Landesvorstand Thomas Mähnert, Johanniter-Pfarrer Karl-Ludwig Schmidt und Jenny Mitschke.

Die Motorradstaffel leistet Erste Hilfe, unterstützt die Fahrer liegengebliebener Fahrzeuge bei der Absicherung und ruft den Abschleppdienst. Staugeplagte Familien werden mit Erfrischungen, Kinderspielzeug und Umleitungsempfehlungen versorgt.

„Wenn sich ein Autofahrer verfahren hat, helfen wir auch schon mal beim Kartenlesen oder Einstellen des Navigationssystems“, sagt Hermann Fraatz. Die Einsätze der Johanniter sind sowohl für die Polizei und die Kommunen als auch für die versorgten Personen kostenlos. Finanziert wird die Unterhaltung und Wartung der Maschinen sowie die Ausstattung der Fahrer mit technischen Geräten und medizinischem Material für die Erste Hilfe über Spenden. Die Helfer selbst leisten ihren Dienst ehrenamtlich. „Ohne Spender und Sponsoren könnten wir die Motorradstaffeln nicht unterhalten“, sagt Hermann Fraatz.

Rund 51.000 Kilometer – also mehr als einmal um den Äquator – entspricht die Strecke, die die 30 Stauhelfer der Johanniter aus Hannover, Schwarmstedt, Hildesheim und Göttingen/Northeim auf ihren zwölf Maschinen in der Saison 2013 zurückgelegt haben. Dabei haben sie rund 400 Hilfeleistungen erbracht. Im Landesverband Niedersachsen/Bremen werden sie von weiteren Staffeln unterstützt, die zum Beispiel auch auf der BAB 2 unterwegs sind.

(Foto: Antje Heilmann/Johanniter)

Standards für Offshore-Rettung gefordert

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Berne (JUH) – Auf Einladung der Johanniter-Unfall-Hilfe informierten sich kürzlich Abgeordnete des niedersächsischen Landtags über das medizinische Offshore-Notfallkonzept WINDEAcare. Klaus Graf, Berater von WINDEA, stellte das Konzept vor und wies auf die Probleme hin: „Im Gegensatz zum Landrettungsdienst gibt es seitens des Gesetzgebers keine Standards für den Werkrettungsdienst auf Offshore-Bauwerken.“

Bisher gebe es nur die Vorgaben der Unfallversicherung im Rahmen der Arbeitssicherheit. Da sei aber viel Spielraum drin. „Wenn in Ausschreibungen zum Betrieb der Windparks die Preise für die Notfall-Rettung gedrückt werden, geht es auf Kosten der Sicherheit“, betonte Graf.

„Wir müssen darüber nachdenken, seitens des Gesetzgebers Standards zu schaffen, um die Sicherheit der Menschen auf den Anlagen zu gewährleisten“, war das Fazit von Wirtschaftsminister Olaf Lies. Björn Thümler, CDU-Fraktionsvorsitzender im Niedersächsischen Landtag, schlug zudem eine gesetzliche Vorgabe zu den Einsätzen der Offshore-Rettungshubschrauber außerhalb der Windparks vor.

Frank Zabell, Geschäftsführer des Rettungshubschrauber-Betreibers NorthernHelicopter (NHC), unterstrich die besonderen Herausforderungen bei der Rettung in den Offshore-Windparks: „Wir leisten Pionierarbeit. Diese Kombination von Luft-, Höhen- und Wasserrettung hat noch niemand auf der ganzen Welt gemacht. Deshalb muss unser Personal ständig trainieren, um für den Einsatzfall bereit zu sein.“

Zweiter wichtiger Aspekt sei die Verfügbarkeit des Hubschraubers. Es gebe an der Nordseeküste zurzeit mit „Christoph 26“ in Sande nur einen Rettungshubschrauber, der mit einer Winde ausgestattet sei, erklärte Graf. Wenn „Christoph 26“ anderweitig gebunden sei und ein Einsatz auf einem Ausflugsschiff notwendig werde, würden oft Offshore-Rettungshubschrauber angefordert. „Diese Einsätze sind in den Kosten nicht abgebildet, sondern eher spontane humanitäre Einsätze“, erklärte Prof. Dr. Andreas Weyland, Chefarzt der Anästhesiologie am Klinikum Oldenburg. Da sollte Rechtsklarheit geschaffen werden. Finanziert werden Leitstelle und Hubschrauber bisher ausschließlich von der Industrie, die Einsätze außerhalb der Verträge mit den Windparkbetreibern werden nach Flugminuten mit den Krankenkassen abgerechnet. “Das kostet den Steuerzahler keinen Cent”, betonte Klaus Graf.

(07.07.2014; Foto: EnBW)

Neues Luftrettungszentrum in Gießen

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Gießen (JUH) – Das neue Luftrettungszentrum in Gießen wurde am Donnerstag (10.07.2014) feierlich eröffnet. Der von der Johanniter-Unfall-Hilfe betriebene Intensivtransporthubschrauber (ITH) „Christoph Gießen“ erhält damit nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine enge Anbindung an das Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM).

Die Planungs- und Bauphase des Luftrettungszentrums in Gießen betrug vier Jahre. Die Kosten liegen bei zirka 3,9 Millionen Euro. Das UKGM beteiligte sich mit 1,8 Millionen Euro an dem Projekt.

Als Leistungserbringer verfügt der Johanniter-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar jetzt über ein modernes Luftrettungszentrum inklusive Hangar, Tankanlage sowie Sozial- und Materialräumen. Mit der Eröffnung des Luftrettungszentrums würden der weitere Ausbau der medizinischen Versorgung und die qualitativ hochwertige Arbeit des Uniklinikums Gießen/Marburg sichergestellt, teilten die Johanniter mit.

„Um eine reibungslose und optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten, ist es unerlässlich, den ITH Christoph Gießen an ein großes Klinikum anzubinden. Das Hessische Rettungsdienstgesetz sieht eine Hilfsfrist von zehn Minuten vor. Dies ist die kürzeste Hilfsfrist aller Flächenländer. Mit dem neuen Luftrettungszentrum wurde ein wichtiger Schritt zur Optimierung und Qualitätssicherung gegangen“, erklärt der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner.

Durch die zusätzliche Stationierung des ITH in Gießen, der als Dual-Use-Hubschrauber eingesetzt wird, verschwindet nun auch der letzte „weiße Fleck“ auf der Luftrettungskarte Hessens. Das hessische Luftrettungsnetz ist damit ab sofort flächendeckend.

Die Alarmierung von „Christoph Gießen“ erfolgt für Primäreinsätzen über die Leitstelle in Gießen, für Sekundärtransporte über die Koordinierungsstelle für Sekundärtransporte in Hessen (KST). Ergänzend zu „Christoph Gießen“ bleiben ein weiterer ITH sowie zwei Flächenflugzeuge am Standort Reichelsheim (Wetterau) stationiert.

„Die Hauptaufgabe des Luftrettungssystems der Johanniter-Unfall-Hilfe in unserem Landesverband ist der Transport von intensivmedizinisch versorgten Patienten, die von Klinik zu Klinik unter unveränderter Fortführung der Therapie verlegt werden müssen. Diese Aufgabe erfordert nicht nur besonders ausgebildetes Personal, sondern auch eine spezielle medizinisch-technische Ausrüstung wie einen ausgewählten Standort … Im Bedarfsfall kommen die Maschinen auch als Rettungshubschrauber bei Verkehrsunfällen, Arbeitsunfällen oder aber internistischen oder neurologischen Erkrankungen zum Einsatz – 365 Tage, 24 Stunden“, erklärt Günther Lohre, JUH-Landesvorstand.

Die medizinische Besatzung von „Christoph Gießen“ setzt sich zusammen aus einem Notarzt des UKGM und einem Rettungsassistenten der Johanniter.

Die beiden Ambulanzflugzeuge kommen dann zum Einsatz, wenn eine Schlechtwetterlage den Einsatz der Hubschrauber unmöglich macht. Zudem sind die Flugzeuge bei Rückholdiensten oder Transporten in das europäische Ausland die erste Wahl.

Bei den eingesetzten Hubschraubern handelt es sich um Maschinen des Typs SA 365 N2 von Airbus-Helicopters mit einer Gesamtleistung von 1500 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h.

(Foto: Michael Bellaire/Johanniter)


Münster: Johanniter-Akademie startet NotSan-Ausbildung

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Die 15 Feldwebelanwärter kommen überwiegend aus dem Sanitätsdienst sowie den Teilstreitkräften Heer und Marine.

Die 15 Feldwebelanwärter kommen überwiegend aus dem Sanitätsdienst sowie den Teilstreitkräften Heer und Marine.

Münster (JUH) – In der Johanniter-Akademie, Bildungsinstitut Münster, startete am vergangenen Dienstag (07.10.2014) die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter. Damit ist nach Berlin und Leipzig der dritte Standort der Johanniter-Akademie dabei, die neue Berufsbildausbildung im Rettungsdienst durchzuführen.

Die 15 Auszubildenden sind allesamt Teilnehmer, die im Rahmen der „zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung von Soldaten/Soldatinnen auf Zeit im Rahmen der militärfachlichen Ausbildung (ZAW)“ ihre Berufsausbildung in den nächsten drei Jahren absolvieren werden.

Hauptmann Rogge von der ZAW-Betreuungsstelle begleitete die Auszubildenden am ersten Schultag: „Wir freuen uns auf den Start der Notfallsanitäter-Ausbildung bei den Johannitern, mit deren Zusammenarbeit wir in der Vergangenheit bereits sehr zufrieden waren.“

Auch der Leiter der Johanniter-Akademie, Sven Blatt, und die Leiterin des Bildungsinstituts Münster, Christine Kochinke, begrüßten die neue Klasse an der Rettungsdienstschule. Fehlen durften natürlich auch nicht die Lehrgangsleiterin Melanie Plath und einer der Dozenten, Philipp Rocker.

Die 15 Feldwebelanwärter kommen überwiegend aus dem Organisationsbereich Zentraler Sanitätsdienst sowie aus den Teilstreitkräften Heer und Marine der Bundeswehr.

(13.10.2014; Foto: Johanniter-Akademie)

Neuss: Rettungsdienst legt Ethik-Konzept vor

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Neuss (rd.de) – Aufgrund ehrverletzender Fotos, die Mitarbeiter der Johanniter vergangenes Jahr in Neuss von Patienten verbreiteten, wurde jetzt ein Ethik-Konzept erarbeitet.

Drei Rettungsdienst-Mitarbeiter der Hilfsorganisation hatten seinerzeit die Situation von Patienten ausgenutzt, um Fotos anzufertigen und diese via Facebook zu verbreiten. Neben der „Bild“-Zeitung berichtete seinerzeit unter anderem auch die „Westdeutsche Zeitung“ (WZ) über den Vorfall.

Jetzt legten die Neusser Rettungsdienste (Malteser, Johanniter und das DRK) ein Ethik-Konzept vor, das eine Wiederholung derartiger Zwischenfälle künftig verhindern soll. Neben jährlichen Fortbildungen, die das Rettungsfachpersonal im Umgang mit sozialen Medien unterweist, ist auch der Umgang mit Smartphones im Dienst genau geregelt worden. Demnach ist es „jetzt grundsätzlich verboten, Ton-, Bild- und Filmaufnahmen während der Dienstzeit zu fertigen und weiterzugeben“, zitiert die WZ.

Von einem generellen Smartphone-Verbot im Dienst wurde abgesehen, da die Geräte im Einsatz auch nutzbringend eingesetzt werden können.

(10.03.2015)

Notfallsanitäter: Niedersachsen und Hessen gehen voran

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Podiumsdiskussion zum Thema NotSanG auf dem Stand der JUH.

Podiumsdiskussion zum Thema NotSanG auf dem Stand der JUH.

Hannover (rd.de) – „Niedersachsen und Hessen sind derzeit in der Umsetzung des Notfallsanitäter-Gesetzes führend“, stellte am Mittwoch (10.06.2015) Frank Flake, Mitglied im Vorstand des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst (DBRD), auf der Interschutz fest. Flake nahm auf dem Messestand der Johanniter-Unfall-Hilfe an einer Podiumsdiskussion teil. Experten aus dem Sozial- und Rettungswesen tauschten sich hier über die Chancen und Perspektiven des NotSanG aus.

Die Umsetzung des neuen Gesetzes würde in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich schnell erfolgen, so Flake. In einigen Fällen gebe das Anlass zur Sorge. Als Beispiel nannte der DBRD-Vertreter das bevölkerungsreichste Bundesland, Nordrhein-Westfalen. Hier sei seiner Ansicht nach abzusehen, dass es aufgrund der schleppenden Umsetzung des NotSanG ab 2017 einen massiven Fachkräftemangel im Rettungswesen geben werde.

Auf die finanziellen Auswirkungen des Notfallsanitäter-Gesetzes kam Bodo Rotter vom Verband der Ersatzkassen (VdK) zu sprechen. Seinen Worten zufolge rechneten die Kassen mit erheblichen Mehrkosten durch die umfangreiche Ausbildung. Natürlich würden die Notärzte durch gut ausgebildete Notfallsanitäter entlastet und damit diesen Kostenpunkt reduzieren. Doch ob dies reichen würde, müsse sich zeigen. Eine Beitragserhöhung zur Finanzierung der Mehrkosten schloss er nicht aus.

Telemedizin: Mittel zur Kostenreduzierung?

Als Mittel zur Kostenreduzierung brachte Günther van Dyk, Mitglied der Ärztekammer Hamburg, eine Ausweitung der Telemedizin im Rettungsdienst ins Spiel. Vorbehaltlos schloss sich dieser Option aber keiner seiner Gesprächspartner an. Dr. Andreas Flemming, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Hannover, sieht die Telemedizin vor allem für Aufgaben wie Offshore-Rettung als sinnvoll an. „Sie darf aber nicht die Qualifikation eines Notfallsanitäters ersetzen“, betonte der Mediziner. Frank Flake sekundierte: „Telemedizin ist kein Allheilmittel. Der Notfallsanitäter darf nicht zum dressierten Affen degradiert werden.“ Und auch Bodo Rotter vom VdK zeigte sich skeptisch: „Telemedizin ist Zukunftsmusik. Ob damit Geld gespart werden kann, glaube ich erst mal nicht.“

(11.06.2015; Foto: Lars Schmitz-Eggen)

First-Aid-Highway: Erste-Hilfe-Kurse für Motorradfahrer

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Johanniter_Motorradstaffel_gerhard Bieber_580Dortmund (JUH) – „First-Aid-Highway“ nennt sich ein spezieller Erste-Hilfe-Kurs, den die Johanniter-Unfall-Hilfe anbietet. Er richtet sich an Motorradfahrer, und konzipiert wurde er von Rettungsassistent Martin Vollmer, Leiter der Johanniter-Motorradstaffel in Dortmund.

„Schnelle, versierte Hilfe kann über Leben und Tod entscheiden“, sagt Rettungsassistent Martin Vollmer. „Biker stehen auf der Straße in derselben Verantwortung wie alle anderen Verkehrsteilnehmer. Sie müssen sofort eingreifen können, wenn sie auf Verletzte treffen.“

Beruf und Hobby verbindet der leidenschaftliche Motorradfahrer schon seit vielen Jahren mit der Johanniter-Motorradstaffel. Mit dem Erste-Hilfe-Kurs „First-Aid-Highway“ hofft der 40-Jährige, eine Lücke zu schließen: „Spaß und Erste Hilfe, das passt gut zusammen!“

Wie kann ich in einer Unfallsituation als Motorradfahrer helfen? Helm abnehmen oder nicht? Und wenn ja, dann wie? Und wie kann der geschockte Sozius beruhigt werden?

Laut Johanniter-Sprecher Martin Vollmer (37) sind die Johanniter

Martin Vollmer. Foto: JUH

Solche und andere Fragen werden in dem eintägigen Kurs behandelt, zunächst in zweieinhalb Stunden Theorie, dann geht es auf die Straße. Fünf Unfallszenarien erwarten die Kursteilnehmer auf der Strecke. Jedes dieser Fallbeispiele muss von einem vorab festgelegten Zweierteam bewältigt werden. Die Unfalldarsteller sind dabei so geschminkt, dass ihre Verletzungen möglichst echt aussehen. „Ein normaler Kurs wäre für Biker grottenlangweilig“, vermutet Vollmer, der 2010 den Kurs zum ersten Mal anbot. „Wenn die Biker Spaß haben, dann geht der Unterrichtsstoff viel leichter in die Köpfe.“

Dieser besondere Erste-Hilfe-Kurs ist aufwendig: „Wir können bis zu zehn Teilnehmer schulen, dazu brauchen wir aber auch zehn Ausbilder“, erläutert Vollmer. Trotzdem hat er keine Probleme, genügend qualifizierte Mitstreiter zu finden. „Wir sind eine fest Gruppe, fast alles Kollegen aus dem Rettungsdienst und Erste-Hilfe-Ausbilder, die in ihrer Freizeit selbst Motorrad fahren. „So verbinden wir eine gemeinsame Ausfahrt mit etwas Nützlichem“, freut sich Vollmer. Jeder Kurs endet mit einem gemeinsamen Grillabend. Das lassen sich Vollmer und seine Mitstreiter nicht nehmen.

Der Kurs sei nach Auskunft der Johanniter-Unfall-Hilfe inzwischen zum Erfolgsmodell gereift. Rund 300 Biker hätten den Kurs allein in Dortmund absolviert. Inzwischen haben die Johanniter auch an fünf weiteren Standorten in Nordrhein-Westfalen sowie in Hessen, Sachsen und Bayern den „First-Aid-Highway“ in ihrem Repertoire.

(06.04.2016; Fotos: Johanniter)

JUH Niedersachsen/Bremen erhält Betreuungsplatz 200

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Übergabe eines Johanniter-Betreuungsplatzes (BtP200)Hannover (JUH) – Die Johanniter des Landesverbands Niedersachsen/Bremen erhielten am Freitag (05.08.2016) auf dem Maschseefest in Hannover die Komponenten eines neu entwickelten Betreuungsplatzes 200 (BtP200).

Der BtP200 wurde von den Johannitern entwickelt, um die Unterbringung und Versorgung von 200 unverletzt Betroffenen sicherzustellen. Er soll das System der Gefahrenabwehr vor Ort sowie überregional ergänzen. Dr. Arnold von Rümker, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, überreichte symbolisch den Schlüssel an Regionalvorstand Hermann Fraatz, da der BtP200 in Hannover, im Regionalverband Niedersachsen-Mitte, stationiert ist.

Ob Kampfmittelbeseitigung, Naturkatastrophen wie Hochwasserlagen oder in der Flüchtlingshilfe: In Notsituationen müssen Betroffene schnell versorgt und betreut werden. „Angesichts der derzeitigen sicherheitspolitischen Bedrohungsszenarien stehen wir vor enormen Herausforderungen“, sagte Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). „Die Johanniter leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Bevölkerung in diesem wichtigen Handlungsfeld. Ich begrüße es ausdrücklich, dass sie sich in eigener Initiative dieser Aufgabe annehmen.“

„Gerade die Erfahrung in der Flüchtlingshilfe hat uns eindringlich vor Augen geführt, dass in Akutsituationen nicht immer geeignete Räumlichkeiten und erst recht nicht die notwendigen Versorgungsressourcen zur Verfügung stehen – insbesondere für nichtverletzte Personen“, sagte der JUH-Landesvorstand Thomas Mähnert. „Mit dem neuen Betreuungsplatz 200 haben wir einen weiteren Schritt zur flexiblen, ortsunabhängigen Versorgung vollzogen.“

Das Konzept „Betreuungsplatz 200“ (BtP200) besteht jeweils pro Landesverband aus einem Kommandowagen/Mannschaftstransporter, einem LKW (7,5 Tonnen) mit Materialanhänger und einem Gerätewagen Versorgung bzw. einer Feldküche. Bestückt ist die Einheit sowohl mit Material zur Versorgung/Betreuung als auch mit Technik wie Zelten, Heizung und Licht. Mit den neun JUH BtP200 können insgesamt bis zu 1.800 Menschen versorgt werden.

(08.08.2016; Foto: Stefan Simonsen/Johanniter)

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